BERLIN-MITTE

Die Rosenthaler Vorstadt in Berlin-Mitte lag ehemals vor den Toren nördlich Berlins. Neben dem vorhandenen Raumsystem, das in seiner Anlage bis in das 18.  Jahrhundert zurückreicht und der erhaltenen kleinteiligen Flurstücksstruktur sind die einzelnen Etappen der städtebaulichen Entwicklung eindrucksvoll nachvollziehbar und von besonderem städtebaulichen und geschichtlichen Wert.

Im Gebiet befindet sich mit der planmäßigen Anlage Neu-Voigtland eine der wenigen Kolonien aus der Zeit um 1750. Von der ursprünglichen Bebauung mit einstöckigen Zweifamilienhäusern ist wegen des Baugeschehens der folgenden Jahrhunderte nichts mehr erhalten. Die Struktur der Grundstücke ist heute noch an den Nord-Südstraßen (Brunnenstraße, Bergstraße, Ackerstraße, Gartenstraße) ablesbar.

Nachdem die Rosenthaler Vorstadt 1829–1831 nach Berlin eingemeindet worden war, wurde sie bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs fast vollständig mit typischen Berliner Mietskasernen bebaut. Die Etappen der spätklassizistischen Bebauung von 1840 bis 1860 und der Folgebebauung der Gründerzeit nach 1870 mit repräsentativen Geschäftshäusern und Mietskasernen mit mehreren Hinterhöfen, bestimmen noch heute die städtebauliche Eigenart dieser Straße.